Begriffsklärung:
Windfahnen, Wetterfahnen, Windanzeiger, Windweiser, Dachfahnen, Turmfahnen, Wetterhahn, Turmhahn


 

Geschichte der Wetterfahnen

  1. Älteste überlieferte Wetterfahne aus antiken Griechenland bekannt
    Beschreibung bei Vitruv:
    erbaut im 1.Jh.v.Chr. (48 v.Chr.) auf dem "Turm der Winde in Athen" von Andronicus von Kyrrhos
    ca. 12 m hohes, achteckiges, steinernes Gebäude, das noch heute existiert
    auf dem zeltartigen Turmdach war eine drehbare Bronzefigur, ein Triton (Meerdämon mit Fischunterleib), angebracht, dessen Schweif sich nach dem Wind ausrichtete. Der Triton zeigte mit einen Stab auf das Bild des jeweils herrschenden Windes. Die Bilder waren geflügelte, schwebende Gestalten der acht Hauptwinde (Windgottheiten), die friesartig auf der Gegenseite ihrer Herkunft unter dem Dach angebracht waren.
    Im 19.Jh. wurde der Triton von dem englischen Architekten Stuart rekonstruiert.
    Neben der Wetterfahne beinhaltete der Turm noch eine Sonnenuhr und im inneren eine Wasseruhr.
  • In Byzanz gab es eine Wetterfahne auf dem Tor des Ostens in Form einer emporgestreckten Hand. (nach S. Börtitz)
  • . Aus den anatolischen Städten sind eiserne Windringe, also kreisförmige Wetterfahnen bekannt. (nach S. Börtitz)
  • . Ab dem 8.Jh. tauchen Windfahnen aus Stoff oder Metall auf Schiffsmasten in der Nord- und Ostsee auf. (Bildstein von Stenkyra / Gotland um 725 n.Chr.)
  • . Ab wann die Wetterfahnen im Europa nördlich der Alpen allgemeine Verbreitung fanden ist noch unklar. Da originale Wetterfahnen erst seit dem 15./16. Jh. erhalten geblieben sind, sind die einzigen Quellen für die frühere Zeit Bilder. Dabei ist aber zu beachten daß der Maler eventuell Wetterfahnen weggelassen hat bzw. eine Wetterfahne auf einem Bild von einer Stoffahne nicht eindeutig zu unterscheiden ist. Wann genau die Wetterfahnen aus den Stoffahnen entstanden ist nicht mehr genau bestimmbar.
    Erste Anzeichen von Wetterfahnen erscheine auf den Bildern wischen dem 11.-15.Jh.
  • . Ab dem 16.Jh. zeichnet sich eine deutlichere Entwicklung ab (z.B. tauchen Wetterfahnen von nun an kontinuierlich in Bildern auf und es gibt schriftliche Quellen wie Rechnungen - siehe Anhang S.1; Abb 1 u.2). Speziell in Dtl. findet man die Wetterfahnen auf Rathäusern, Kirchen, Schlössern, Burgen, Stadtmauern und Patrizierhäusern.
  • . Eine spezielle Entwicklung nehmen die Wetterhähne auf den Kirchen. Ursprünglich waren die Hähne nicht beweglich sonder fest montiert und geostet. Die erste schriftliche Erwähnung eines drehbaren Wetterhahnens ist von 820 n.Chr. aus Brixen/Tirol bekannt. In der Gotik erfuhren die Hähne als Christliches Symbol auf den Dächern der Kirchen eine weite Verbreitung.
  • . Eine Regulierung des Anbringens von Wetterfahnen durch Vorschriften gab es in Dtl. nicht. Dafür sind sie aus Frankreich und Schweden bekannt, wo sie ein Privileg des Adel waren oder die Anbringung der königlichen Zustimmung bedurften.
  • . Im 18.Jh. erlebte die Wetterfahne ihre Blütezeit. Bekannte Mechaniker wie Jacob Leupold  entwickeln eigene Mechaniken dafür. Sie werden ein beliebtes technisches Beiwerk auf Häusern, Villen oder Gartenhäuschen des Adels, der begüterteren Bürger und der Zünfte.
  • . Seit Mitte des 18.Jh. werden die Wetterfahnen häufig ein Bestandteil der Blitzschutzanlagen.
  • . Mit der Aufklärung verlieren die Wetterfahnen an Bedeutung. Das hängt besonders damit zusammen, daß man erkennt, daß die Windrichtung zur Wettervorhersage ungeeignet ist.
  • . In der Gründerzeit und im Jugendstiel findet eine Renaissance der Wetterfahnen statt. Das hängt in erste Linie mit dem Aufschwung des städtischen Bauwesens und des Historistischen Gedankengutes in der Zeit zw. 1870 und 1920 zusammen. Nun findet man die Wetterfahnen vermehrt auf privaten Häusern oder Fabriken. Zu einer landesweiten Verbreitung und einem Verlust der Formenvielfalt trug die industrielle Fertigung der Fahnen bei. Daneben gibt es exquisite Sonderanfertigungen für Villen.
  • Es bildet sich die sogenannte "Jahrhundertwende Form" der Wetterfahne heraus. Die Funktion ändert sich von dem Windrichtungsanzeiger zu Zierrat und Hausmarke. Beliebt sind Jahreszahlen oder das Monogramm der Besitzer, im Jugendstiel auch Ornamente.
  • . Mit dem Bauhaus wird auch der Baustil nüchterner und durch die Flachdächer kommen die Wetterfahnen nur noch vereinzelt zum Einsatz.
  • . Nach 1945 kommen die Wetterfahnen in erster Linie im Denkmalschutz zum Einsatz.

Bedeutung der Wetterfahnen im Wandel der Gesellschaft und der Zeit:

Wetterfahnen oder Windfahnen sind die ältesten Instrumente der Wettervorhersage. Ihr Ursprung geht auf die Stoffahnen oder Wimpel zurück. Neben der Wettervorhersage waren sie in ihrer jeweiligen Gestaltung Hauszeichen, Schutzzeichen, Standeszeichen, Schmuck o.ä.
Im Mittelalter war die kurzfristige Wetttervorhersage nur über die Interpretation von Wolkenformationn, Verhalten von Tieren und eben der Windrichtung möglich gewesen. Damit hatte die Wetterfahne, in einer Zeit in der man vom Wetter abhängig war, eine ganz Handfeste Bedeutung für die Menschen. Im 18.Jh. steigerte sich diese Bedeutung sogar soweit, daß die Wetterfahne als Maschine und Meßinstrument angesehen wurde und selbst bekannte Mechaniker wie Leupold ihr seine Aufmerksamkeit widmeten.
Da eine Wetterfahne von allen gesehen wurde und zu einem Haus dazugehörte, ist ihre weiter Bedeutung als Informationsträger, Haus- und Schutzzeichen eine logische Entwicklung.
Einen Wandel im Verständnis der Menschen nahm die Wetterfahne im 19.Jh. als die Entwicklung von Wissenschaft und Technik rasant voranschritt. Zum einem wurden die Menschen vom Wetter unabhängiger (z.B. Verstädterung), zum anderen entwickelte man feinere Methoden das Wetter vorherzusagen (Barometer). Es war nicht mehr zwingend notwendig zu wissen, aus welcher Richtung der Wind kommt. Die Wetterfahne verlor an Bedeutung.
Erst durch den Bauaufschwung der Gründerzeit und dem Gedankengut des Historismus kam die Wetterfahne wieder in Mode. Von nun an hatte sie aber in erster Linie schmückende und informelle Bedeutung.
Für die meisten heutigen Zeitgenossen hat eine Wetterfahne überhaupt keine Bedeutung mehr. Unsere Dächer sind reichlich bestückt mit Antennen, so daß eine Wetterfahne dazwischen kaum mehr auffällt. Außerdem kostet eine Wetterfahne Geld, was meist lieber gespart wird und wie das Wetter werden wird, erfahren wir aus den Medien zur Genüge. Heute finden die Wetterfahnen nur noch Beachtung im Denkmalschutz, bei Liebhabern im Garten und in der Meteorologie als Meßinstrument.
 

Aufbau und Gestalt von Wetterfahnen

Aufbau:

funktionale Bestandteile:
Fahnenblech, Stange, Drehlager, Gegengewicht, Richtungspfeil, Verankerungen, Windrose, Turmknopf

Das Fahnenblech:

  • Das Fahnenblech ist die Windangriffsfläche und Informationsträger durch Gestalt, Zahlen, Buchstaben, Figuren oder Symbolen.
  • Wegen der figürlichen Aussparungen wurde häufig sehr dünnes Blech verwendet, das durch einen Rahmen stabilisiert werden mußte. Das Blech wurde an dem Rahmen aufgenietet. Die einfachste Form sind ein oder zwei Quereisen als horizontale Verlängerung der Lager. Der Rahmen kann auch auf einer oder beiden Seiten geschlossen sein bzw. sich der Gestalt des Fahnenbleches anpassen. Außerdem kann es noch zusätzlich angebrachte Flacheisen geben, die als Versteifung dienen. Eine Übergangsform von Versteifung und Rahmen sind z.B. die Schwanzfedern bei einem Hahn.
  • Häufig ist bei alten Wetterfahnen das Fahnenblech vollständig korrodiert und nur der Rahmen sichtbar.
  • Das Fahnenblech besteht im Normalfall aus einem Stück. Es kann aber auch aus einem geteilten Rahmen oder separat angefertigten und aufgenieteten Einzelstücken bestehen (z.B. bei Jahreszahlen).
  • Sind die figürlichen Aussparungen aus dem Blech ausgestanzt spricht man von einer negativ Darstellung. Sind dagegen die Figuren zu sehen spricht man von einer positive Darstellung. Beide Formen sind in einem Fahnenblech auch möglich.
  • Wenn die Fahne eine Inschrift hat, muß man beachten von welcher Seite der Stange aus die Inschrift zu lesen ist. Wenn sich das Fahnenblech rechts von der Stange befindet, kann man die Fahne auch als "Rechtsfahne" bezeichnen. Ist das Fahnenblech links von der Stange ist es eine "Linksfahne". 
    Kombinationen aus beiden sind selten.

Das Material:
Im allgemeine bevorzugte man 2-3 mm starkes Eisenblech für den Bau einer Wetterfahne ("blecherne Fahne"). Seit ca. 100 Jahr wurde das Eisenblech als Korrosionsschutz verzinkt. Heute werden Kupfer, Zinkblech,  rostfreies Eisen oder Aluminium verwendet. Kupfer ermöglichte die Verwendung eines dünneren Bleches (1-2 mm) und damit das Ausschneiden von sehr detailierten Formen (z.B. Wappen). Bei öffentlichen Gebäuden wurden die Fahne meist vergoldet bzw. bemalt. Ansonsten bekamen sie ihre charakteristische Patina.
Im Norden findet man aus 1-2 mm starkem Holz gesägte Wetterfahnen, die durch eine vertikale Bohrung auf einem Eisenstab gesteckt wurden.

Die Formen und Motive:
Die Grundform des Fahnenbleches, ist angelehnt an ihre stofflichen Vorbilder, viereckig oder dreieckig (Wimpel). Die rechteckige Grundform wurde dann abgewandelt in zweizipflige bzw. dreizipflige Fahnen, die sich wieder im Wandel der Zeit in verschiedene Variationen einteilen lassen würden.
Die Variation des "Drachenkopfes" ist darunter hervorzuheben. Diese Motiv war weitverbreitet und hatte den Symbolgehalt eines Schutzzeichens. Der Drachenkopf ist neben Hahn und Wappen das älteste Motiv. Seine Entwicklung im laufe der Zeit ist sehr vielfältig und noch nicht ganz geklärt.
Neben der Formenvielfalt der rechteckigen Formen gibt es noch die große Gruppe der "Figuren im Wind". Die bekannteste Figur ist der Wetterhahn, der schon seit dem 8.Jh.u.Z. vorwiegend die Kirchendächer ziert. Seine Bedeutung ist vielfältig. Er ist der Künder des Lichtes/Tages, er ist ein Symbol der Wachsamkeit und des Schutzes vor bösen Geisern, Orakeltier und Wetterprophet, Fruchtbarkeitssymbol sowie Zeichen des Kampfes und Mutes. Die Figuren können sowohl aus einem flachen Blech geschnitten sein als auch plastisch geformt sein.
In protestantischen Ländern wurde der Hahn teilweise von einem Schwan (Bezug auf "Luther mit dem Schwan") abgelöst.
Die Motive hatten
. einen religiösen Hintergrund
(Posaunenengel, Heilige, Fisch, Christusmonogramm, biblische Texte),
. entsprangen dem Aberglauben und der Fabelwelt (Drache, Schlange),
. stellten alltägliche Situationen/Dinge nach
(Tiere - besonders das Pferd, pflügende Bauer, Schiffe, Handwerker - z.B. Schmied oder Müller, Verkehrsmittel) oder
. beziehen sich auf das Haus, die Stadt, den Eigentümer
(Wappen, Monogramm, Jahreszahlen).
Eine genaue Untersuchung zu der regionalen bzw. überregionalen Bedeutung und Verbreitung bestimmter Motive liegt zur Zeit leider noch nicht vor.

Das Lager:
Die Drehlager sind der kritischste Punkt an einer Wetterfahne. Sie sollen geräuschlos funktionieren und auch einer geringen Windbewegung folgen. Da sie aber in luftiger Höhe den Umwelteinflüssen ausgesetzt sind, bedürfen die Lager einer ständigen Pflege. Mit der Zeit wurden viele technische Erfindungen wie z.B. Kugellager, graphitgefüllte Lagerpfannen, Glasleitringe usw. gemacht, um eine Reibungslose Funktion zu gewährleisten. Aber nur wenige Konstruktionen haben sich wirklich bewährt. Sehr wichtig ist es, daß die Fahne richtig ausbalanciert wurde. Geschah das nicht, wird eines der Lager zu stark belastet und damit abgenutzt.
Aufbaumöglichkeiten des Lagers:

  • . Die einfachste Möglichkeit sind zwei Schellen, die am Rahmen des Fahnenbleches befestigt sind und die Stange umschließen. Eine der beiden Schellen sitzt auf einer Auflage auf, die andere dient der Führung. Die Auflage kann verschieden gestaltet sein (siehe Abb.). Die einfachste Form ist ein an der Stange aufgeschraubter oder verschweißter Ring. Diese einfache Art der Drehlager findet man besonders an den älteren Fahnen.
  • . Die obere Schelle oder Verlängerung des Rahmens ist geschlossen und hat eine Pfanne eingeschnitten. In dieser Pfanne läuft die oben zugespitzte Stange. Die zweite Schelle dient der Führung.
  • . Ein einseitig geschlossenes Rohr, an dem das Fahnenblech befestigt ist, wird auf das zugespitzte oder abgerundete Stangenende aufgesteckt. Im unteren Teil des Rohres können sich Führungsschellen befinden. (siehe Abb.4)
  • . An dem Rahmen der Wetterfahne ist ein dünner unten zugespitzter Stab angebracht. Dieser Stab wird in das oben hohle Stangenrohr eingeführt, bis es auf einem Linsenkopflager (z.B. Glaslinse) aufsitzt. Die Distanzringe ermöglichen die Führung.
  • . Seit dem 19. Jh. werden Kugellager verwendet.

 

Weiter Bestandteile der Wetterfahnen:

  • Das Gegengewicht muß das Gewicht des Fahnenbleches ausgleichen, um eine zu starke Reibung der Lager zu verhindern. Es besteht meist in der Verlängerung des Rahmens als gebogene oder gerade Stange mit einer Kugel oder einem Pfeil. Ältere Wetterfahnen (vor dem 17.Jh.) haben noch kein Gegengewicht.
  • Die Windrose findet man nicht bei allen Wetterfahnen. Durch vier horizontale im rechten Winkel unter dem Fahnenblech an der Stange befestigte Stäbe (Arme) werden die Windrichtungen angegeben. Am Ende der Stäbe sind die Anfangsbuchstaben der Windrichtungen angebracht. Die Vierteilung ist am gebräuchlichsten. Es kommen aber auch acht-, sechzehn- oder zweiunddreißigteilige Windrosen vor. Die Gestaltung und Verzierung der Windrose ist sehr variabel und hängt vom jeweiligen Zeitgeschmack ab. Bei einigen Beispielen geht die Achse der Wetterfahne bis durch das Dach in das darunterliegende Zimmer, wo sich Zeiger und Windrose an der Decke befinden (siehe Jacob Leupold: Theatro Statico).
  • Die Verankerung der Wetterfahnen geschieht über Verstrebungen auf dem Dachfirst oder direkt am Abschlußbalken des Giebels mit Anschluß an den Blitzableiter. An der Schnittstelle zwischen Balken, Dach und Stange ist ein Dachschutz angebracht. Dieser besteht aus geformten Kupfer- oder Zinkblech. 
    Wenn die Fahne auf einem Giebel oder einer Turmspitze sitzt, reicht der Abschlußbalken der Dachkonstruktion zumeist bis in die Turmkugel. Das sichert der Wetterfahne einen festen Stand.
  • Die Turmkugel bildet einen häufigen Abschluß auf Dächern. Sie ist in erster Linie ein Aufbewahrungsort von Gegenständen, wie z.B. von Urkunden, Zeitungen, Münzen, Schutzsymbolen usw. die an ein bestimmtes Ereignis (Richtfest) erinnern sollen. Meist befinden sich die Urkunden in sogenannten Dokumentenhülsen. Bei einer Wetterfahne ist die Turmkugel unter der Windrose und dem Fahnenblech.
    Auf der Spitze der Stange wurden in älteren Zeiten symbolische Figuren angebracht. Eines der meist verwendeten Symbole war der Stern (als Scheibe oder plastig geformt). Außerdem kamen Hahn, Sonne, Krone, religiöse Zeichen, Initialen oder Handwerkszeichen als Abschluß vor.
    Seit der Erfindung des Blitzableiters bekam die Stange eine Edelmetallspitze und die Wetterfahne wurde in die Blitzschutzanlage des Hauses einbezogen. Seit dem sind die Stangenenden nüchterner geworden und bestehen nur noch aus pfeilartigen, flachen Spitzen, aus einem Zierknauf oder vergoldeten Kugeln.

Schadensbilder:
mechanische Zerstörung:

  • . Durch einen zu starken Winddruck kann sich die Stange verbiegen. Das hat zur Folge, daß das Fahnenblech in eine Richtung geneigt ist und nur noch sehr starker Wind die Fahne drehen kann. Wenn die Fahne aber zu lange still steht, setzt sich Rost an und Staub dringt ein. Das wiederum bewirkt eine Verhärtung des Schmiermittels und die Drehlager sitzen fest. Die Fahne ist kaputt.
  • . Wenn die Fahne nicht gut ausbalanciert ist, wird eines der Lager zu stark belastet. Durch die Reibung zwischen Lager und Stange wird diese langsam durchgerieben.

chemische Zerstörung:
Am häufigsten ist die Zerstörung durch Korrosion (materialabhängig).
Es können auftreten:

  • . flächige und ebenmäßige Korrosion
  • . Narben- oder Lochkorrosion, Lochfraß
  • (das bedeutet eine Zerstörung mit schneller Tiefenwirkung)
  • . Spaltenkorrosion
  • (das ist eine lokal verstärkte K., z.B. bei Nietverbindungen)
  • . Kontaktkorrosion
  • (bei Berührungsstellen edles - unedles Metall)

Erst werden die Konturen unscharf, dann bröckeln klein Teil ab, die Verbindungen lösen sich und das Fahnenblech ist aufgelöst.
 
 

Herstellung:
Bis zur Mitte des 19.Jh. oblag die Herstellung der Wetterfahnen dem örtlich ansässigen Handwerkern wie Schmieden, Kupferschmieden, Schlossern und Vergoldern.
Ab dem 19.Jh. industrielle Herstellung der Fahnen für den Massenbedarf (Motive können aus Katalog ausgewählt werden) sowie kostspieligere Einzellanfertigungen bis hin zum Objekt des Kunsthandwerkes.
1854 bietet die erste Firma in Amerika Wetterfahnen serienmäßig an. In Dtl. ist die erste Firma von 1861-1968 die Firma Kraus, Waldenbach und Pelzer aus Stolberg bei Aachen.
 
 
 

Quellenkundliche Bedeutung für:

  • . Handwerkskunst der Dorfschmiede, Kupferschmiede, Blechschmiede
  • . Stadtgeschichte
  • (Jahreszahlen deuten auf Umbauten evtl. auch Ereignisse wie Brand hin, Monogramme auf Hausbesitzer)
  • . Regionalgeschichte
  • (regional begrenzt vorkommende Wetterfahnen wie z.B. die Gipfelfahnen der Sächsischen Schweiz oder die Oberharzer Ausbeutefahnen dokumentieren regionale Besonderheiten)
  • . Baugeschichte
  • (Datierungshilfe)
  • . Kunst- und Architekturgeschichte
  • (Motiv- und Formentwicklung, Entwurfszeichnungen, Entwicklung des Kunsthandwerkes)
  • . Sozialgeschichte
  • (welche Schichten konnten sich zu welcher Zeit ein Wetterfahne leisten, Selbstverständnis einer Schicht)
  • . Kirchengeschichte
  • . Literaturgeschichte (Gedichte, Romane, Wetterregeln, Sagen, Lieder)
  • . Bilddokument z.B. für Landwirtschaftsentwicklung und Schulwesen, Berufsreklame)
  • . Meteorologie (technische Entwicklung der Wettervorhersage)

 

Literaturverzeichnis

Börtitz, Siegfried: Alte Wetterfahnen. Leipzig: Seemann, 1991.
Börtitz, Siegfried: Wetterfahnen zwischen Dresden und Sächsischer Schweiz. Herausg. Schriftenreihe des Stadtmuseums Pirna, Heft 8. Pirna: 1994.
Johann Heinrich Zeidler: Grosses vollständiges Universal-Lexikon, Band 55. Graz: Akadem. Druck- und Verlagsanstalt, 1962. Photomechanische Nachdruck des Originals von: Leipzig/Halle: Zedler Vrlg., 1748. S. 1050.
Leupold, Jacob: Theatrum Staticum universale von Jacob Leupold. Hannover: Edidtion Libri Rari, 1982.
Pöltz, Clemens Hellmut: Wetterfahnen: mit e. Anleitung zum Selbstbau. München: Callway, 1983.
Stein, Helga: Woher der Wind weht ... d. Sammlung von Windfahnen und Wetterhähnen des Hildesheimer Schlossermeisters Heinz Tostmann. Hildesheim: Lax, 1985.
www.student-online.net/Publikationen/157/

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